Importverbot für wilde Papageien und Ziervögel (14.01.2007 / Artenschutz)
Anfang Januar hat das Ständige Komitee der EU-Kommission für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit (SCFCAH) beschlossen, das seit Oktober 2005 nur vorläufig verhängte Importverbot für wildgefangene Ziervögel permanent zu verlängern. Damit erfüllt die EU eine langjährige Forderung des Komitees und seiner Partnerverbände nach einem Stopp der auch aus Sicht des Tier- und Artenschutzes skandalösen Importe. Bisher wurden pro Jahr etwa 3 Millionen Papageien, Sittiche, Tukane und Singvögel in den Tropen gefangen, um sie in Europa in Zoohandlungen und auf Vogelbörsen zu verkaufen
Nach jahrelangen Kampagnen des Komitees gegen den Vogelmord und anderer Natur- und Tierschutzverbände hat die EU in der vergangenen Woche den Import wildgefangener Ziervögel nach Europa nun permanent verboten. Neben skandalösen Tierschutzbedingungen beim Transport der Tiere war vor allem ein Gutachten der Europäischen Lebensmittelbehörde SCFCAH ausschlaggebend für diese Entscheidung. In dem Gutachten bestätigen die Brüsseler Experten sowohl die vom Komitee seit Jahren angeprangerten hohen Mortalitätsraten bei den Transporten als auch das hohe Gesundheitsrisiko, das von der Natur entnommenen Tieren ausgeht. Insbesondere betonte die Lebensmittelbehörde die hohe Ansteckungsgefahr durch von Wildvögeln übertragbare Krankheiten wie z.B. der Vogelgrippe. „Mit dieser Entscheidung hat die EU auf einen Schlag Millionen von Wildvögeln das Leben gerettet, die ansonsten qualvoll beim Transport verhungert, verdurstet oder erstickt wären“, jubelten Tierschützer und verweist dabei auf die offiziellen EU-Importstatistiken, die bis Oktober 2005 etwa 1,5 Millionen pro Jahr eingeführte Exoten ausweisen. Entscheidend sei nun, so der Vogelschützer, daß das Importverbot von Naturschutz-, Polizei- und Zollbehörden in Deutschland auch konsequent kontrolliert und Verstöße nachhaltig bestraft werden. Man kündigte an, in diesem Jahr verstärkt auf Vogelbörsen und in Züchterzeitschriften darauf zu achten, ob dort weiter Wildfänge angeboten werden.