Der Haussperling ist ein zahlreich auftretender Vogel in Europa und Asien.
Er hält sich in der Nähe menschlicher Siedlungen auf, und man kann
oft schon im Februar sein Balzen beobachten: Das Männchen hüpft mit
herabhängenden Flügeln vor dem Weibchen umher und macht ihm den Hof.
Schon im März tragen die Haussperlinge Halme, Heu, Papierstückchen
und Federn in ihren Schnäbeln als Baumaterial für das Nest zusammen.
Sie bauen es entweder frei in der Form einer unregelmäßigen Kugel
mit einem seitlichen Eingang im Gezweig der Bäume, in einer Dachrinne,
hinter einem Balken, in einer Baumhöhle oder in einem Mauerloch. Sie ziehen
auch gern in Nistkästchen ein.
In vielen Fällen leben die Haussperlinge auch in ganzen Kolonien. Das
Weibchen legt in das mit Federn dicht ausgepolsterte Nest 3 bis 8 Eier, die
beide Eltern abwechselnd in 13 bis 14 Tagen ausbrüten. In etwa 17 Tagen
wachsen die Jungen soweit heran, daß sie das Nest verlassen können.
Kurz danach nisten die Altvögel ein zweites Mal, oft auch bis viermal
nacheinander. Die Haussperlinge ernähren sich vor allem von verschiedenen
Samenkörnern, Knospen und Pflanzentrieben und im Sommer auch von Insekten.
Ihre Wohnplätze in der Nähe des Menschen verlassen sie das ganze
Jahr nicht. Im Herbst schließen sie sich zu Schwärmen zusammen und
halten sich in der weiteren Umgebung auf.
Länge:14,5 cm Geschlechtsdimorphismus Es treten oft semmelfarbene
Exemplare auf Ruf: ein kurzes „Errr" oder „Tetetetet" Eiergröße:19,1 bis 25,4 x 13,0 bis 1 6,9 mm
Die Färbung der Eier ist sehr variabel
Name: Das Wort Sperling kommt aus dem althochdeutschen "sparo" und
ist dem indogermanischen "spar" abgeleitet, was so viel wie "zappeln" bedeutet
Kennzeichen 15 cm groß, Männchen kontrastreich mit grauem Scheitel
(Unterschied zum braunem Scheitel des Feldsperlings), Weibchen und Jungvögel
schlichter Gesang/Ruf Tschilpende oder zeternde Laute Familie Sperlinge (Passeridae)
mit weltweit 26 Arten in 3 Gattungen Verwandte In Deutschland der seltenere
Feldsperling (Passer montanus) Verbreitung Weltbürger Population 54-180
Millionen Brutpaare in Europa, 3,5-5 Millionen Brutpaare in Deutschland Nahrung
Sämereien, Triebe, Knospen, Insekten, Abfälle Nistplatz Strohnest,
meist in Gebäudenischen Brut Dauerehe, nach einem Jahr geschlechtsreif,
2 bis 3 Jahresbruten mit je 3 bis 7 Eiern. Brutdauer 11 bis 14 Tage, Nestlingszeit
14 bis 17 Tage Natürliche Feinde Rabenvögel, Sperber Gefährdung
Nahrungs- und Nistplatzmangel.
Wer kennt ihn nicht, den frechen Spatz der schnell mal, im Sommer beim nachmittägigen
Grillenoder beim Abendbrot auf der Teerasse, vom Tisch oder Boden ein paar
Brotkümmel stiehlt.
Als meine Mutter noch eigene
Hühner hatte, waren täglich viele Spatzen bei uns zu Gast,
klar am Futtertrog der Hühner. Wenn ich heute meine Eltern im
Schwarzwald besuche, sehe ich ihn, wie auch die Schwalben, kaum noch.
Aber man vergisst leider viele Dinge die mal waren, nun nicht mehr
sind, viel zu schnell...
Darum hier eine kleine Geschichte über
das freche „Kerlchen“
Und doch fliegt
er noch
„Die sind auch am Aussterben“ wetterte der ältere Herr am Tisch
nebenan und legte im Kampf gegen das Artenssterben seine ganze Kraft ins verzweifelte
Schmeissen von Brotkrumen auf den Terrassenboden des Nobel-Restaurants. „Komm
Spätzle – iss“ forderte er zärtlich einen vom Schwarm abseits
stehenden Vogel auf und erklärte im gleichen Atemzug seiner Frau (die übereifrig
mit dem Zerrupfen des restlichen Brotkorb-Inhalts beschäftigt war), das
Ausmass der Misere, die sich da vor ihren Augen abspielte: „Die finden
in den Städten doch gar keine „Rossbolla“ (Pferdeäpfel)
mehr -
hat ja auch nirgends
mehr Bierwagen.“
Irgendwie hat er ja Recht,
man sollte sich vielmehr Gedanken darüber machen, was in unserer
nächsten Umgebung vor sich geht. Damit fordere ich nicht etwa
zu einer Demonstration gegen das Verschwinden von Bierwagen und Rossbollen
auf, sondern denke vielmehr daran, wie wenig wir über den Spatz,
genauer gesagt den Haussperling (Passer domesticus) wissen. Während
zu Stichworten wie Steinadler, Breitmaulnashorn oder Schnabeltier die
Informationen sofort fliessen, wird man bei der Informationssuche über
den „Haussperling“ oft auch in den hintersten Gehirnwindungen
nicht fündig. Dabei lohnt es sich echt, einige Infos über
diese ständigen Menschen-Begleiter aufzuarbeiten. Die Spatzen
brüten überall dort, wo sich Menschen während des ganzen
Jahres aufhalten. Als sogenannter Standvogel (also Nicht-Zugvogel)
war der Spatz dem Menschen auch bei seiner Auswanderung auf andere
Kontinente treu und eroberte die Welt gemeinsam mit uns auf Schiffen.
Heute leben Spatzen in Nordamerika, Australien, Neuseeland, Südafrika
und Teilen Südamerikas.
Sie nisten, wo der Mensch lebt (an Gebäuden, unter Dachziegeln und auf
Dachbalken) und sie fressen wo der Mensch isst: Willkommen sind Speiseresten
und Sämereien - und jede Art von neuen Futterquellen, die sich durch menschliche
Aktivitäten ergeben. Die Spatzen-Truppe des Weiler Bahnhofs scheint sich
zum Beispiel auf Insekten spezialisiert zu haben, die während der Fahrt
auf Lokomotiven aufgeprallt sind. Ankommende Züge gelten deshalb spatzentechnisch
gesehen als die wahren „Speisewagen“ und werden sofort gründlich
nach Leckerbissen abgesucht. Trotzdem haben die Überlebenskünstler
auch ihre Probleme mit der modernen Menschenwelt: Schwindende Nistmöglichkeiten
und mangelndes Futter für die Aufzucht (die meisten Spinnen und Insekten
fallen unseren Giftsprays frühzeitig zum Opfer) machen den Sperlingen
derart zu schaffen, dass ihr Bestand im manchen Gebieten in den letzten 10
Jahren um 30 % zurückgegangen ist.
Zu den bedrohten Vogelarten gehört der Spatz heute noch nicht. Wenn er
sich allerdings weiterhin in diesem Tempo aus der Luft macht, können wir
uns tatsächlich bald besonders geschmeichelt fühlen, wenn uns in
einem Strassencafe ein kleiner Flatterer um den Flügel zu wickeln versucht.