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Kiefernkreuzschnabel / Parrot crossbill
Illustration
Kiefernkreuzschnabel  - Parrot Crossbill - Bec-croisé perroquet (Loxia pytyopsittacus)

Kiefernkreuzschnabel Männchen
© Ivan Kruys

 
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeres)
Familie: Finken (Fringillidae)
Unterfamilien: Stieglitzartige (Carduelinae)
Gattung: Kreuzschnäbel (Loxia)
Art: Kiefernkreuzschnabel (Loxia pytyopsittacus)
Gelegegrösse: 3-4
Brutdauer (Tage): 13-14
Nestlingsdauer: 18 -20
Rote Liste IUCN 2008: nicht gefährdet

Weibchen
Kiefernkreuzschnabel Weibchen
© Steve Knell



loxia leucoptera jv
Jungvogel
© Ivan Kruys

Übersichtstafel
Übersichtstafel

Lebensraum von l.pytyopsittacus
Habitat











Nest

Hahn füttert Jungvogel
© Arto Juvonen

Kiefernkreuzschnabel (loxia pytyopsittacus)

Merkmale:
Länge 17 - 18 cm im allgemeinen eine größere, stämmigere und bulliger wirkende Erscheinung als der Fichtenkreuzschnabel, einen flachen Schädel mit Stiernacken und einem massigen klobigen Schnabel; erwachsene Männchen und einige Weibchen neigen dazu in der Gefiederfärbung ein wenig dunkler zu sein, ansonsten leicht zu verwechselt mit dem Fichtenkreuzschnabel, besonders im Winter wenn sich die Flüge des Fichten .- und Kiefernkreuzschnabels manchmal vermischen ist er kaum von loxia curvirostra auszumachen. Lediglich der mächtigere Schnabel und der besagte Stiernacken sowie die Intensität der Gefiederfarbe unterscheiden sich und sind die wichtigsten Merkmale im freien Feld.

Er hat auch eine Vielzahl von Rufen, von denen sich einige merklich von denen des Fichtenkreuzschnabels unterscheiden. Noch schwieriger wird es L. pytyopsittacus von L. scotica dem schottischer Kreuzschnabel zu unterscheiden, da dieser einen extrem ähnlichen Körperbau bestitzt. Das beste Merkmal auch hier, der Schnabel – es gibt in allen beschriebenen Rassen der Kreuzschnäbel Vögel mit schwächeren und stärkeren Schnabelformen, aber keiner ist so kräftig wie der des Kiefernkreuzschnabels, außerdem ist der schottische Kreuzschnabel nicht außerhalb seines Lebensraumes anzutreffen – sein Vorkommen ist nämlich auf die britischen Inseln beschränkt !

Adultes Männchen: Es gibt nur wenige erkennbare Unterschiede bezüglich des Gefieders zwischen den beiden Arten. Die völlig erwachsenen Männchen neigen jedoch dazu, stumpferes bzw. tieferes Rot , Purpurrot (sogar ins Kastanienbraun übergehend) zu zeigen, als es vom Fichtenkreuzschnabel bekannt ist. Mit einem grauen oder graulichen Farbton der sich über die Wangen den Nacken bis zum Rücken hin zieht.

Adultes Weibchen: ähnlich wie Fichtenkreuzschnabel aber dunkleres oder stumpferes Grün oder grünliches olive/grau auf Kopf, dunkel gestreift an den Flanken, Nacken und oberer Rücken, mit kontrastierender heller gelblich-grüner untererer Rückseite und Bürzel.

Juvenile: Im Allgemeinen dunkles olive-green oder grau-grünes Gefieder, dunkel gestreifter auf Kopf, Gesicht und Unterseite; an Flanken und Rückseite werden die Streifen häufige , teilweise sind die Federn gelblich gerändert.

Stimme:
Die Lautäußerungen von L. curvirostra und L. pytyopsittacus sind extrem ähnlich, können aber durch das erfahrene Ohr getrennt werden, die Schwankungen der Klangfarbe, der Taktabstand und die Lautstärke des Kiefernkreuzschnabels sind im Allgemeinen durchweg stärker und tiefer im Ton (aber es gibt Deckungen zwischen den beiden) der Klang ist ein wenig metallischer, und wird normalerweise ausgedrückt als "tüpp-tüpp-tüpp"., „chok, chok“ oder „glok" und eine weicheres „köp“ Kontaktanmerkung von einfallenden Vögeln; Warnung ist ein stotterndes „tsu-tsu-tsu-tsu“ und ein sehr hartes „tscherk-tscherk“; Jungtiere haben ein schrilles „Tii tu tit, oder Tit“ .

Status, Lebensraum und Verhalten:
Vorkommen nur im Norden oder Nordwestteil der Paläarktis - sich nordwärts durchziehend. Bewohnt Nadelbaumwälder, hauptsächlich schottische Kiefer (Pinus sylvestris) oder gelegentlich Lärche aber nur selten der Fichte. Tritt paarweise, in kleinen Gruppen oder in den Einbruchjahren in großen Trupps auf (häufig frei mischend mit dem Fichtenkreuzschnabel). Normalerweise verhält er sich bei der Futtersuche in Baumkronen eher leise. Selten kommt er auf den Boden um Nahrung aufzunehmen, aber regelmäßig an kleinen Lachen oder an Pfützen um dort zu trinken oder zu baden. Sucht Zapfen der Kiefern (reif und grün), hauptsächlich der schottischen Kiefer oder der Lärchen, von denen er mit seinem gewaltigen Schnabel mit Leichtigkeit die Samen löst, häufig (wenn nicht immer) bricht er die Zapfen von den Zweigen ab und nimmt sie zu sich, wo er ihn dann mit einem Fuß festhält und ihn dann entsprechend mit dem Schnabel bearbeitet; allgemein ist er bei dieser Aktion viel lethargischeren als der Fichtenkreuzschnabel; weitere Nahrungsquellen sind Beeren (Heidelbeeren, Eberesche ) und Samen und Knospen von Bäumen und Sträuchern auch Erlenkätzchen usw.
Nestlinge werden mit hochgewürgtem Kiefernsamen und einigen Insekten, besonders die Larven der Sägewespe, großgezogen.

Vorkommen:
Monotypisch. Nordwesteuropa von Süd- und Mittelnorwegen (Norden von 67°N) bis hin nach Mittel- und Nordschweden, von Finnland zu Gemeinschaft Unabhängiger Staaten Russlands (UDSSR), von Norden zur Kolabaum-Halbinsel und von Osten zum Pechora Fluss, Süden nach Moskau und nach Estland bis zur Saarema Insel. Gelegentlich brütet er weiter südlich in den baltischen Republiken, Polen, Deutschland und hat auch schon in Dänemark, in England und in Nordfrankreich gebrütet.

Bewegungen:
seßhaft, teilweise wandernd und nomadisch; der Teil der Bevölkerung verschiebt sich in den Wintermonaten nach Süden oder Südosten Osteuropas, südliches der CIS (UDSSR) nach Westsibirien. Hin und wieder nach Belgien, die Niederlande, Österreich, Ungarn, die Tschechoslowakei, Jugoslawien, Norditalien, Großbritannien und Nordfrankreich. Zu dieser Zeit aber viel weniger zahlreich und infolgedessen weniger anfällig für zyklische Einbrüche als der gewöhnliche Kreuzschnabel (L.curvirostra) , aber Ausnahmen bestätigen die Regel. So gab es Invasionen (in 1982/83 und 1989/90 sowie 2006/07) in Westeuropa, in denen sogar Vögel blieben, 1984 und 1985 (und vielleicht andere Jahre) und in Großbritannien ,Nordfrankreich und vielleicht auch in Belgien 1992 brüteten (in strengen Winter sehr starkes aufkommen in Belgien und in den Niederlanden); vermutlich ähnliche Umstände treten auch in den üblichen südlichen Osteuropa liegenden Überwinterungsgebieten auf.

Masse: Flügellänge des 1,0 98-110, der 0,1 99-106; Schwanz 57-66; 18-19; Schnabelgrösse: (vom Federnansatz gemessen) des Hahns 19-22-5, der Henne 18-21-5, Tiefe 12-5-15-5, Juvenile 12-14-5. Gewicht 47-59.



Diese Art hat ein großes Verbeitungsgebiet, mit einem geschätzten globalen Umfang seines Vorkommens von 1,000,000-10.000.000 km². Dies entspricht global geschätzt einer Bevölkerung von 520,000-2,200,000 Einzeltieren europaweit.
(Rich et al. 2003).

Globale Bevölkerungstendenzen sind nicht quantitativ bestimmt worden. In der aktuellen roten Liste des IUCN wird er als nicht gefährdet geführt.

 

Verbreitung des  Kiefernkreuzschnabels
 

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