Hier
ein nordischer Hahn
(die
Nominatform ist heller als ihre mitteleuropäischen Artgenossen)
Freiflug
oder Gimpel sind wie kleine "Täubchen":
Nun
zu einer sehr interessanten Sache, der Freiflug während der Aufzucht.
Ich habe dies mit einem älteren Zuchtpaar erfolgreich versucht, muss
aber schon im Vorfeld gestehen, dass ich dabei immer ein etwas ungutes Gefühl
hatte.Ich hatte gerade Urlaub und somit die Möglichkeit das ganze etwas
zu kontrollieren.Das gab mir letztendlich den Mut das Vorhaben durchzuführen.
A und O für diese Projekt ist, dass sich das Paar selbst gefunden und
evtl. schon im Vorjahr erfolgreich Junge aufgezogen hat. Die Voliere sollte
im oberen Bereich mit einer Öffnung versehen sein, diese wird mit einem
Vorsatzgitter abgedeckt, damit jederzeit das „Ausflugsloch“ geschlossen
oder geöffnet werden kann. Wie gesagt, dass ganze erfordert etwas Training
der Vögel und ist darum sehr Zeitintensiv. Während das Weibchen
schon fest auf dem Gelege sitzt kann man beginnen den Hahn an seinen Freiflug
zu gewöhnen. Keine Ahnung wer von uns beiden, ich oder der Gimpelhahn,
aufgeregter war, auf jeden Fall habe ich unter Herzklopfen die Klappe des
Vorsatzgitters geöffnet, nach einiger Zeit hat der 1,0 diese Öffnung
gefunden und ist dann auch schnell auf den davor angebrachten Kiefernzweig
gehüpft. Jetzt nur nicht erschrecken, sonst ist er weg, aber der Hahn
war doch recht ruhig und hielt immer Rufkontakt mit seiner Gefährtin
auf dem Nest. So ging das einige Zeit hin und her, bis er wohl eine „fette“
Beute am Boden, außerhalb der Voliere sah und sich diese schnappte,
so jetzt war er im Freien und mir schlug das Herz bis zum Halse, Gedanken
wie, wo ist Nachbars Katze, oder der Sperber, machten sich bei mir breit.
Dem Gimpelmännchen gefiel es aber sichtlich in den nahen Büschen
und Hecken unseres Garten rumzuhüpfen und nach fressbarem zu suchen.
Da wir auf dem Lande leben und in unmittelbarer Nähe von Felder war es
sicherlich leicht genug für ihn Nahrung, vor allem diese geliebten Spinnen
an Obstbäumen und Sträuchern zu finden. Immer in Rufkontakt ist
es aber nie weiter als 30 –40 m. weggeflogen. So nun war der Kropf doch
schon gut gefüllt und er wollte zu seiner Angetrauten zurück, ich
war nicht schlecht erstaunt, als er die Voliere doch ziemlich zielgenau angesteuert
hat, nur mit dem finden des „Einstiegs“ hatte er doch Probleme,
darum musste ich ihn die ersten Male zur Eingangstür reinlassen. Diese
Prozedur habe ich in meinem 4 wöchigen Urlaub 1989 immer wieder vollzogen.
Nun, der Hahn war immer alleine draußen weil die 0,1 fest auf dem Gelege
saß, als die Jungen 6 Tage alt waren, habe ich all meine Mut zusammen
genommen und beiden das Türchen geöffnet, es lagen 4 Junge im Nest
die schon recht prächtig entwickelt waren, ein Jammer
wenn
sich die Eltern aus dem Staub machen würden und die Nestlingen verhungern
müssten. Nachdem beide in Freiheit waren, dauerte es auch nicht besonders
lang bis die 0,1 durch irgendetwas aufgescheut in den nahen Birnbaum flog.
Durch Rufe aufgefordert folgte der 1,0 und wenig später waren beide auf dem Weg zum nahen Komposthaufen, wo sie schnell durch die Johannisbeersträucher, hüpfend, auf der Suche nach Spinnen, ihr Leibgericht, von mir beobachtet wurden. Es wurde mal da, mal dort Vogelmiere oder im Blumenbeet, Stiefmütterchensamen vertilgt, die Kröpfe füllten sich schnell, nun hoffte ich auf die Erfahrung des 1,0 das er doch den Rückflug zu den Jungen einleiten würde, aber das Weibchen machte keine anstalten und flog nun doch schon weiter und entfernet sich von der Brut mehr und mehr, der treue Hahn folgte ihr. Ich war schon ziemlich nervös und machte mir Vorwürfe, weil nun die Kleine wohl den Hunger- aber auch den Kältetod sterben müssten, den es war schon eine gute Std. vergangen, als plötzlich mein Gimpelhahn den Kiefernzweig anflog, kurz danach folgte das Weibchen und beide flogen dann das Nest mit den Jungen an und fütterten diese als wäre es ganz normal. nach der Fütterung huderte die 0,1 die Jungen wieder und ich entschloss mich die Klappe zur Freiheit wieder zu schließen, das war genug Aufregung heute!.
ein
sehr schönes Dompfaffenweibchen
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