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Stieglitz / Goldfinch
Illustration
Stieglitz oder Distelfink / Goldfinch / Chardonneret élégant / Carduelis carduelis

© Bob Perry  Carduelis carduelis male

Stieglitz Männchen © B. Perry

Systematik

Klasse:

Vögel (Aves)

Ordnung:

Sperlingsvögel (Passeriformes)

Unterordnung:

Singvögel (Passeres)

Familie:

Finken (Fringillidae)

Unterfamilien:

Stieglitzartige (Carduelinae)

Gattung:

Zeisige ( Carduelis)

Art: Stieglitz ( C. carduelis)
Unterarten Beschreibung siehe hier
Gelegegrösse:
4-6
Brutdauer (Tage):
12-14
Nestlingsdauer:
12-15

Rote Liste 2003:

C4 nicht gefährdet

carduelis carduelis female
Stieglitz Weibchen © J.Hlasek



Carduelis carduelis Weibchen, Nest und Küken
Weibchen und Jungvögel




Jungvogel
Jungvogel
chart

Übersichtstafel



Die Verwandtschaft

Carduelis caniceps
Der Graukopfstieglitz
(Carduelis caniceps)

Dem Stieglitz, einem der buntesten Singvögel, insgeheim mein „kleiner“ Favorit , kann man in ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens begegnen. Zur Nistzeit im Frühjahr ist er nur selten zu sehen. Er ist nämlich außerordentlich vorsichtig, weiß sich meisterhaft zu verstecken, und nur sein Gesang verrät ihn manchmal. Auch das vom Weibchen gebaute Nest ist derart gut versteckt und getarnt, dass es Schädlinge nur selten ausfindig machen und ausplündern. Das Weibchen flicht in die Außenwände des Nestes Flechten, Blätter, auf Fichten auch Nadeln ein und passt es der Umgebung an. In Gärten baut der Stieglitz sein Nest gern auf Pflaumen-, Apfel- oder Kirschbäumen, in Parks auf Ahorn oder Pappeln.

Während das Weibchen 12 bis 14 Tage auf seinen 5 bis 6 Eiern brütet, bringt ihm das Männchen die Nahrung ans Nest. Beide Altvögel füttern dann die Jungen vorerst mit Blattläusen, später mit vorverdauten Samen. Wenn die Jungen flügge geworden sind, schließen sich die Stieglitze zu Schwärmen zusammen, die auch den ganzen Winter in der Gegend bleiben. Mit Vorliebe und sehr geschickt lösen sie Distel- und Klettensamen los und fressen auch gerne die Samen der Erle, Birke usw.

Länge: 12 cm Die Färbung des Weibchens ist blasser
Lockruf: zweisilbiges, helles „D'idlitt" Gesang: ein aus immer den gleichen Tönen
zusammengesetztes Lied Eiergröße: 15,6 bis 20,0 x 12,3 bis 14,3 mm

Zucht und Haltung:

Wie die meisten Finken, werden auch die Stieglitzpaare zur Brutzeit, anderen Finken, aber insbesondere Artgenossen gegenüber, doch sehr aggressiv, darum empfehle ich zu erfolgreichen Züchtung, die Haltung paarweise in einer geräumigen einzelnen Voliere die mindestens die folgenden Masse: 1,20 m. tief , 2m und 1 m breit aufweist. Die Voliere sollte etwa zur Hälfte geschlossen sein und so die Tiere vor Wind und Regen schützen und an heissen Tagen, Schatten bieten. Im geschützten Bereich sollte man eine Nistgelegenheit in Form eines Kanariennistkörbchens oder eines Sabelschen Nistklotzes anbringen, damit die Vögel sich noch sicherer fühlen, sollte reichlich Immergrün angebracht werden, das Nest aber so anbringen das eine Kontrolle und spätere Beringung der Jungvögel unkompliziert möglich ist. Als Nistmaterial gebe ich kurzes Rosshaar, Sisal- und Kokosfasern. Pflanzenwolle von Distel oder Löwenzahn und Scharpie. Verträgt sich das Paar, wird es bald mit der Balz, Paarung dann mit dem Nestbau schließlich der Eiablage beginnen. Nach ca. 12 Tagen schlüpfen dann die Jungen. Die Eltern sollten schon vorher mit frischen Wildsämereien versorgt werden. Ich gebe dieser Finkenart halbreife Sämereien von: Löwenzahn, kleiner Sauerampfer, Wiesenbocksbart, reichlich Vogelmiere, kleiner Wieseknopf, Gänsedistel, auch süßer Raps und Vogelknöterich wird gerne genommen. Zur Jungenaufzucht ist hier unbedingt tierische Nahrung in Form von grünen Blattläusen, frisch gehäuteten Mehlwürmer, Ameisenpuppen oder Pinkymaden nötig. Ich hatte auch schon Zuchtpaare die sehr gerne Kanariengold und / oder Quiko-Eifutter an die Jungen, mit gutem Erfolg, verfüttert haben. Die Jungvögel werden meist ab dem 5. Tag auch vom Männchen direkt gefüttert, da das Weibchen nun das Nest auch öfters verlässt, vorher wurde es von Hahn gut versorgt und hatte das Nest nur zur Kotablage und trinken verlassen. Die Beringung erfolgt mit geschlossen BNA Ringen und sollte am 5. Tag nach dem Schlüpfen erfolgen. Nach ca. 14 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest und werden nun fast nur noch vom 1,0 versorgt, da die 0,1 oft schon wieder zur 2. Brut schreitet. Wichtig ist, dass in dieser doch stressigen Zeit für viel abwechslungsreiches Futter gesorgt wird. Taubenstein und Kalkstein dürfen, sowie eine gute Trockenfuttermischung, nie fehlen.

Wer den Vögeln die Möglichkeit einer natürliche Paarbildung, somit einen noch besseren Zuchterfolg, geben möchte, sollte die Zuchttiere im Herbst in einer Gemeinschaftsvoliere halten und evtl. mit Farbringen markieren, damit man zum Frühjahr hin, die sich gefundenen Paare schnell auseinanderhalten kann. Im Herbst und an sehr kalten Wintertagen kann die Futtermischung ruhig etwas mehr ölhaltige Sämereien enthalten (Hanf, kleine Sonnenblumenkerne, Negersaat) Perilla, Nachtkerzensaat, Birken- und Erlensaat, Mohn und Leinsamen gebe ich immer einzeln diese sollten aber zum Frühjahr wieder stark reduziert werden, da die Vögel sonst fett werden und somit kaum zur Zucht schreiten. Werden die Vögel in einer Vogelstube überwintert sollte diese auf keinen Fall geheizt sein, damit das Trinkwasser nicht gefriert sollte man beheizbare Trinkautomaten aufstellen.

Inzwischen gibt es Farbmutationen vom Stieglitz (Unterart major) in: Achat, Eumo, Satine und Phaeo und Lutino.
Eine genauere Beschreibung der Unterarten finden Sie hier.

Eumo

Lutino
Pheao
7-10 Millionen Brutpaare in ganz Europe und Südskandinavien

Population in Deutschland: 300.000 - 600.000 gleichbleibend

Quelle ©BirdGuides 2001 und NABU


Verbreitung des Stieglitz
 

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