Der
Bluthänfling ist in ganz Europa mit Ausnahme Nordskandinaviens verbreitet
und bewohnt offene Plätze, Feldremisen, mit Buschwerk bewachsene Raine
und Hänge, auch stark bewachsene Parkanlagen, Gärten und Friedhöfe.
Sein Verbreitungsgebiet reicht im Osten bis nach Westsibirien und im Süden
bis auf die Kanarischen Inseln. In Gebieten mit gemäßigtem Klima
ist er ein Stand- und Strichvogel, die Bewohner nördlicher Gebiete
ziehen zum Winter nach Süden. Im Winter halten sich die Bluthänflinge
in kleinen Schwärmen beisammen, die sich oft Grünlingen, Goldammern
und anderen samenfressenden Vögeln anschließen. Aber auch in
dieser Zeit halten die einzelnen Paare fest zusammen. Im April suchen die
Vögel ihren Brutplatz auf und beginnen sofort mit dem Bau ihres Nestes
aus Halmen und Wurzeln, das innen mit Pflanzenwolle, Rosshaar usw. ausgepolstert
ist und im dichten Gezweig von Nadelbäumen oder Sträuchern, gewöhnlich
l bis 2 m über dem Boden, seltener auch im Brombeergestrüpp,
liegt.
11 bis 14 Tage lang brüten das Weibchen auf ihren 5 bis 6 Eiern. Die Eltern
füttern die Jungen mit zerkleinerten und im Kröpf vorverdauten Samenkörnern.
Auch die erwachsenen Vögel ernähren sich vorwiegend von Pflanzensamen,
z. B. von Löwenzahn, Knöterich und Disteln, sie fressen aber auch
grüne Triebe, in wenigen Ausnahmefällen auch Insekten.
Länge:13cm Das Weibchen hat an der Brust und am
Scheitel nur wenig oder gar kein Rot Lockruf: „gack gackgack"
Gesang: lautstarke Flötentöne und von anderen Vögeln
abgelauschte Laute
Eiergröße: 14,7 bis 22,2 x 11,2 bis 14,9
mm
Wegen
seines anhaltenden, zwitschernden Gesangs hielt man den Hänfling
- auch Bluthänfling genannt - früher gern in Käfigen.
Das Männchen, dessen Brust karminrot gefärbt ist, singt seine
Melodiefolge meist von einem erhöhten Platz auf einem Baum oder
Busch aus, manchmal auch im wellenförmigen Flug. Sein Flugruf
ist ein metallisch klingendes Geckern. Manchmal ist auch sein Warnruf "tsuit" zu
hören. Bei der Balz lässt das Männchen eine Reihe von
tiefen Lockrufen ertönen. Mit hängenden Flügeln und
gefächertem Schwanz schüttelt es dabei aufgeregt sein Gefieder.
Die geselligen Hänflinge singen sogar im Chor und nisten oft in
lockeren Kolonien. Im Herbst fallen sie zusammen mit anderen Finken
manchmal zu Hunderten in Stoppelfelder, Äcker und Wiesen, in Brachland
und in Kiesgruben ein, um dort nach Nahrung zu suchen. Zum Nisten bevorzugen
sie Gelände mit viel niedrigem Buschwerk, häufig Hecken,
Baumschulen, Rebberge, Parks, oft auch Friedhöfe und grosse Gärten.
Man trifft sie aber auch im Gebirge in der Übergangszone vom geschlossenen
Wald zum Zwergstrauchgürtel. Neben den Grünfinken sind die
Hänflinge unter unseren Körnerfressern am deutlichsten an
pflanzliche Nahrung gebunden.
Zucht
und Haltung:
Um den Bluthänfling erfolgreich zu züchten sollte er entweder paarweise
in einer geräumigenGemeinschaftsvoliere oder in einer einzelnen Voliere die mindestens die folgenden
Masse: 2 m Tiefe , 2 m Höhe und 1,2 m Breite aufweist, gehalten werden. Die Voliere
sollte etwa zur Hälfte, Wind und Regenschutz und an heissen Tagen, Schatten
bieten. Im geschützten Bereich sollte man eine Nistgelegenheit in Form
eines Kanariennistkörbchens, Ginstertaschen oder eines Sabel´schen
Nistklotzes anbringen, damit die Vögel sich noch sicherer fühlen,
sollte reichlich Immergrün angebracht werden, das Nest aber so anbringen
das eine Kontrolle und spätere Beringung der Jungvögel unkompliziert
möglich ist. Als Nistmaterial gebe ich kurzes Rosshaar, Sisal.- und Kokosfasern.
Pflanzenwolle von Distel oder Löwenzahn. Verträgt sich das Paar,
wird es bald mit der Balz, Paarung und dann mit dem Nestbau und der Eiablage
beginnen. Nach ca. 12 Tagen schlüpfen dann die Jungen. Die Eltern sollten
schon vorher mit frischen Wildsämereien versorgt werden. Ich gebe dieser
Finkenart halbreife Sämereien von: Löwenzahn, kleiner Sauerampfer,
reichlich Vogelmiere, kleiner Wiesenknopf, Gänsedistel, Spitzwegerich,
Raps. Vergissmeinnicht und Vogelknöterich. Man kann auch gerne angekeimte
Sämereien wie roter Rübsen geben, dabei ist aber unbedingt darauf
zu achten, dass dies nicht säuert! Meine Bluthänflinge nahmen nie
oder kaum tierische Nahrung zu sich, aber man kann es gerne mit grünen
Blattläusen versuchen. Mehlwürmer oder Pinkys würde ich bei
dieser Art nicht empfehlen, wobei ich sie, in einer Gemeinschaftsvoliere mit
Stieglitzen zusammen gehalten, nie sah die dort angebotene tierische Nahrung
aufzunehmen. Die Jungvögel werden meist ab dem 5. Tag auch vom Männchen
direkt gefüttert, da das Weibchen nun das Nest auch öfters verlässt,
vorher wurde es von Hahn gut versorgt und hatte das Nest nur zur Kotablage
und trinken verlassen. Die Beringung erfolgt mit geschlossen BNA Ringen und
sollte am 5.-6. Tag nach dem Schlüpfen erfolgen. Wer den Vögeln die
Möglichkeit einer natürliche Paarbildung, somit einen noch besseren
Zuchterfolg, geben möchte, sollte die Zuchttiere im Herbst in einer Gemeinschaftsvoliere
halten und evtl. mit Farbringen markieren, damit man zum Frühjahr hin,
die sich gefundenen Paare schnell auseinanderhalten kann. Im Herbst und an
sehr kalten Wintertagen kann die Futtermischung ruhig etwas mehr fetthaltige
Sämereien enthalten (Hanf, kleine Sonnenblumenkerne) diese sollten aber
zum Frühjahr wieder stark reduziert werden, da die Vögel sonst fett
werden und somit kaum zur Zucht schreiten. Werden die Vögel in einer Vogelstube überwintert
sollte diese auf keinen Fall geheizt sein, um zu verhindern, dass, das Trinkwasser
eingefriert bitte beheizbare Trinkautomaten aufstellen.
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