Der Grünling ist einer der zahlreichsten
Vögel, die in die Nähe des Menschen gezogen sind.
Er lebt in Parks und Gärten, in Alleen und Obstgärten
und auch am Waldrand oder in lichten kleinen Laubwäldchen.
Er hält sich meist auch den Winter über in seiner
Heimat auf, nur die im Norden lebenden Exemplare ziehen nach
Süden. Manchmal scharen sich Grünlinge zu kleinen
Schwärmen zusammen und halten sich in der Nähe
ihrer Nistplätze auf, wohin sie im April aus ihren Winterquartieren
wieder zurückkehren. Ihr aus Wurzeln und kleinen Zweigen
gebautes, mit Federn, Haaren und Rosshaar weich ausgepolstertes
Nest, kann man in dichtem Holundergebüsch am Straßenrand,
auf Fichten, Lebensbäumen, aber auch auf Obstbäumen
finden.
Das Weibchen erbrütet seine 5 bis 6 Eier allein in 13 bis 14 Tagen
und wird während dieser Zeit vom Männchen am Nest gefüttert.
Brutpflege betreiben beide Eltern, die den Jungen vor allem zerkleinerte
Samen, aber auch hier und da eine Raupe oder Spinne bringen. Die erwachsenen
Vögel ernähren sich vor allem von Samen. Nach etwa 14 Tagen
sind die Jungen flügge, jedoch noch nicht flugfähig und sitzen
dann einige Tage auf nahen Zweigen, wo sie noch von den Altvögeln
gefüttert werden. Im Juli oder August nisten die Grünlinge
oft noch ein zweites Mal. In den Wintermonaten gehören sie zu den
häufigsten Besuchern der Futterhäuschen.
Länge:14,5 cm Das Weibchen ist völlig grau
Lockruf: ein helles „Gick gick gick" Gesang:
verschiedene helle Laute, die wie „kling kling girrr tjo tjo" klingen
Eiergröße: 17,2 bis 24,1 x 12,2 bis
6,1 mm
Zucht
und Haltung:
Um den Grünfink erfolgreich zu züchten sollte er entweder paarweise
in einer geräumigen Gemeinschaftsvoliere oder in einer einzelnen Voliere die mindestens die
folgenden Masse: 2 m Tiefe , 2 m Höhe und 1,2 m Breite aufweist, gehalten werden.
Die Voliere sollte etwa zur Hälfte, Wind und Regenschutz und an
heissen Tagen, Schatten bieten. Im geschützten Bereich sollte man
eine Nistgelegenheit in Form eines Kanariennistkörbchens, Ginstertaschen
oder eines Sabel´schen Nistklotzes anbringen, damit die Vögel
sich noch sicherer fühlen, sollte reichlich Immergrün angebracht
werden, das Nest aber so anbringen das eine Kontrolle und spätere
Beringung der Jungvögel unkompliziert möglich ist. Sicher züchtet
diese Finkenart auch in kleineren Käfige, aber das o.g. Maß halte
ich für 1- 2 Paar Finken dieser Größe für angebracht.
Als Nistmaterial gebe ich kurzes Rosshaar, Sisal.- und Kokosfasern. Pflanzenwolle
von Distel oder Löwenzahn und Flachsfasern. Verträgt sich das
Paar, wird es bald mit der Balz, Paarung und dann mit dem Nestbau und
der Eiablage beginnen. Nach ca. 12 Tagen schlüpfen dann die Jungen.
Die Eltern sollten schon vorher mit frischen Wildsämereien versorgt
werden. Ich gebe dieser Finkenart halbreife Sämereien von: Löwenzahn,
kleiner Sauerampfer, reichlich Vogelmyrre, kleiner Wieseknopf, Spitzwegerich,
Wegebreit, Raps und Vogelknöterich. Man kann auch gerne angekeimte
Sämereien wie roter Rübsen geben, dabei ist aber unbedingt
darauf zu achten, dass dies nicht säuert!
Eine
Aufnahme von tierischer Nahrung konnte ich beim Grünling nie
feststellen. Die Jungvögel werden ab dem 7. Tag gemeinsam vom
Paar gefüttert, vorher gibt nur die Henne das Futter, dass sie
vom Hahn erhält direkt an die Nestlinge weiter. Die Beringung
erfolgt mit geschlossen BNA Ringen und sollte am 5. oder 6. Tag nach
dem Schlüpfen erfolgen. Es gibt schon Grünfinken in verschiedenen
Farbmutationen, so z.B.; Loutino (gelbe Vögel mit roten Augen)
Achat, Isabell und in braun. Ich selbst hatte schon Grünfinken
in braun und konnte keine Änderungen im Verhalten und der Vitalität
diese Tieren im Vergleich zur Naturform feststellen. Wobei ich denke
das zur Arterhaltung und naturschützerischen Zwecken, immer
der Wildform den Vorzug gegeben werden sollte. Schließlich
wollen wir daraus keine „Kanarienvögel“ machen.
Dies schreibe ich, ohne den Züchtern und Haltern dieser Rassen
nahe treten zu wollen, denn ich selbst hatte schon Melaniekanarien
gezüchtet.
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