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Bindenkreuzschnabel / White winged crossbill
Illustration
Bindenkreuzschnabel  - Two-barred Crossbill - Bec-croisé bifascié (Loxia leucoptera) 

Loxia leucoptera

Bindenkreuzschnabel Männchen
© Markus Varesvuo

 
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeres)
Familie: Finken (Fringillidae)
Unterfamilien: Stieglitzartige (Carduelinae)
Gattung: Kreuzschnäbel (Loxia)
Art: Bindenkreuzschnabel (Loxia leucoptera)
Gelegegrösse: 3-4
Brutdauer (Tage): 13-14
Nestlingsdauer: 17-18
Rote Liste IUCN 2008: wenig gefährdet

Weibchen
Bindenkreuzschnabel Weibchen
© Markus Varesvuo



loxia leucoptera jv
Jungvogel
©
Hans Bister

Tafel 391
Übersichtstafel

Lebensraum von l.leucoptera
© Nikolai Alexandrov
Habitat











Der Bindenkreuzschnabel (Loxia leucoptera)
Diese Art wird auch Lärchenkreuzschnabel genannt, da sie sich vorzugsweise in Lärchenwäldern aufhält.

Die Körpermaße: 15 cm Länge, 39 g Gewicht.

Zu erkennen ist der Vogel an den doppelten, weißen Flügelbinden, die er auch im Flug zeigt. Die Männchen sind auch in der Regel noch etwas intensiver rotgefärbt als die Fichtenkreuzschnäbel. Die Weibchen dagegen sind heller gelblich und mehr gestreift. Junge Bindenkreuzschnäbel sind ähnlich gefärbt wie die Jungvögel der verwandten Arten, zeigen aber schon im Unterschied zu diesen die Flügelbinden.

In den nördlichen Gebieten Europas, Asiens und Nordamerikas zigeunert der Bindenkreuzschnabel immer auf Nahrungssuche umher. Dabei gelangt er manchmal nach Mittel- und Westeuropa, ohne aber hier zu brüten.

In bestimmten „Invasionsjahren" kommt der Bindenkreuzschnabel aber massenweise in mitteleuropäische Nadelwälder und schließt sich nicht selten den anderen Kreuzschnabel-Trupps an. Überhaupt ist die Eigenständigkeit jeder Kreuzschnabelart immer wieder bezweifelt worden. So äußert sich dazu Prof. O. Fehringer: „Es wä­re durchaus vertretbar, diese drei Kreuzschnäbel als auf Fichte, Kiefern und Lärchen spezialisierte Unterarten aufzufassen und sie einer einzigen Art zuzuordnen".Als europäische Brutgebiete des Bindenkreuzschnabels sind nur vereinzelte Stellen in Nordfinnland und Nordschweden bekannt. Der Brutverlauf dürfte im wesentlichen dem der anderen Kreuzschnabelarten entsprechen.

Beschreibung: 
Mit einer Länge von 14.5-17 cm ist der Bindenkreuzschnabel etwas schlanker als ein Fichtenkreuzschnabel mit kleinerem und dünnerem Schnabel der an den Spitze gekreuzt wird. Beide Geschlechter und alle Jungvögel zeigen vorstehende weiße Federspitzen an Flügeln und (5-12 Millimeter ausgedehnt bei Erwachsenen, bis 6 Millimeter bei Jungvögel) ein ausgedehntes weißes doppeltes Flügelband. Im allgemeinen sind die Männchen eher rosafarben nicht so tiefrot (ziegelrot)  wie dies von männlichen Tieren des gewöhnlichen Fichtenkreuzschnabels bekannt ist, während Weibchen  und Jungvögel ein stumpfes Grün oder Olive zeigen, dunkel gestreift und mit hellen grünlich gelben Bürzel gefärbt sind. Im Allgemeinen bevorzugt er Lärchenwälder als Lebensraum, man findet ihn aber auch häufig in Mischwälder von Fichten und Kiefern.

Status, Habitat und Verhalten:

Er ist ein Vogel des nördlichen Nadelbaumwaldes (außer lokalisierter Bevölkerungen in den Hochländern von Hispaniola / L., I. megaplaga:), Lärchen und Zedern in nördlichen Europa und Asien hauptsächlich bewohnend er, Fichten.- und Tannenbäume in Nordamerika. In den südlichen Teilen des Verbeitungsgebiets wird er normalerweise paarweise gefunden; im Norden in losen Kolonien und im Winter in beträchtlichen Mengen, Schwärme von ab 50 bis 300 sind nicht selten. Häufige vermischt er sich zu dieser Zeit mit dem Fichten.- und Kiefernkreuzschnabel.Seine Nahrung besteht in erster Linie aus den Samen der Lerche, zusätzlich ernährt er sich von Samen der Zeder, Fichten und anderen Koniferen.Er nimmt auch eine Vielzahl von Beeren sowie tierische Nahrung in Form von Spinnen Insekten und deren Larven auf. 

Verbreitung:
 Loxia. leucoptera: Norden und zentral Alaska durch den Yukon nach Nordalberta, Nordmanitoba, Nordquebec und Neufundland, nach Süden durch Britisch-Columbien nach zentral Alberta und Nordminnesota, Nord Wisconsin, Michigan, Südontario und Südquebec bis  New Brunswick und nach Neuschottland. In den letzten Jahren hat sich das Verbreitungsgebiet etwas in die südlichen und westlichen USA erweitert.  Die Unterart L., I. megaplaga: kommt ausschließlich auf Hispaniola vor.  L I. bifasciata: in Nordosteuropa, extrem östliches Finnland, bist Osten durch das Gebiet der Republiken der Unabhängigen Staaten Russlands (UDSSR).
Ungefähre grafische Lagen sind; 65°N in Sibirien bis etwa 67°N, im Süden bis zu 58°N; in denen er auftritt bis hin in das Sayan Gebiet und zum nördlichen Gebirge am Baikalsee und vielleicht  auch dem mongolischen Altaigebirge, sporadisch nach Osten zur Mandschurei und dem Fluss Amur. Hat auch schon im Norden von Norwegen, Schweden, Nordostfinnland und Deutschland (nahe Berlin 1991) gebrütet. 

Wanderungen: Standvogel, teilweise wandernde und invasionsartige Züge.
Im Winter wandern Vögel aus den nördlichen Gebieten hin und wieder sehr weite Strecken (in Nordosteuropa geschieht dies regelmäßig und zwar ungefähr alle sieben Jahre) in Richtung bis süd und südost, meistens bis nach Südskandinavien, Dänemark und an die Ostsee Republiken sowie südliches CIS (ehemalige UDSSR); einige vermischen sich mit den Flügen des Fichtenkreuzschnabels, besonders in den Einbruchjahren treten Wanderung vom Süden und Südwesten des normalen Überwinterungsgebietes auf. Im Nordamerika ist es die Nominatform Loxia leucoptera die bis zum Süden von Washington, Idaho, Colorado, Kansas, Illinois, Indiana, Kentucky, Osten nach süd New-Jersey, Maryland und Nord-Carolina, selten nach Oregon, Südutah und Nord New Mexiko kommt.  Ein eher seltener oder irregulärer Besucher ist er in Grönland, Färöer Inseln (sechs Registrierungen), britische Inseln (min. 100), Ostfrankreich (acht), Dänemark, Belgien (30 mindestens), Holland (sechs), Deutschland (60 mindestens), die Schweiz (drei), Norditalien (20), Jugoslawien, die Tschechoslowakei,  Ungarn, Bulgarien und Rumänien, auch Nord China (NordHopeh und Liaoning), Korea (eins),Sakhalin und Japan (Hokkaido und Honshu);  Vagabund nach Bermuda.

Wie beim allen Kreuzschnäbeln werden diese Wanderungen stark vom Nahrungsangebot während der Wintermonate beeinflusst. Diese Bewegungen nach Süden finden in Europa und in Japan ab dem späten September bis zum Dezember statt. Rückzugsbewegungen von Januar bis April wobei er unter Umständen sogar eine frühe Brut in den südlicheren Gebieten macht.

Population: 41.000.000 Individuen, zersträut in Nordamerika - Russland, nordöstlichstes Skandinavien und Hospaniola.
In Deutschland ist der
Bindenkreuzschnabel nur ein seltener Wintergast!


Quellen: IUCN & BidLife International

Verbreitung des  Bindenkreuzschnabels
 

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