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Keimfutter ist währen der Aufzucht und auch sonst ein leckeres und vitaminreiches Zusatzfutter

 

C. tristis
American Goldfinch / Hahn (Carduelis tristis)
 

Keimfutter ist ein gesunder Leckerbissen für Vögel, sofern es korrekt zubereitet und gelagert wird.

Es ist eine leicht verderbliche Frischkost, die den Vögeln großen Schaden zufügen kann, wenn man es dennoch verfüttert, obwohl sie bereits verdorben ist. Darum raten einige Züchter ganz davon ab, den Finken Keimfutter zu servieren, was ich persönlich für etwas übertrieben halte. Wer das Keimfutter sorgfältig zubereitet und nicht zu lange oder falsch lagert, kann den täglichen Speiseplan seiner gefiederten Freunde damit auf leckere Weise bereichern, ohne ihre Gesundheit zu gefährden.

Welche Saaten eignen sich zur Herstellung von Keimfutter?
Fast alle gängigen Futtermischungen enthalten geschälten Hafer, den die Tiere nicht erst zu entspelzen brauchen. Dieser Hafer ist zur Herstellung von Keimfutter absolut ungeeignet, da er rasch verdirbt und schimmelt.

Am besten stellt sich eine Mischung aus Einzelsaat her, oder man lässt jede für sich keimen . Gut dazu eignen sich folgende Sämereien: Roter Rübsen, die Negersaat wird gerne genommen ist aber besonders gegen Schimmelbildung anfällig, kleine Sonnenblumenkerne, Glanzsaat und Hirse. Diese Mischung eignet sich besonders für einheimische Cardueliden, aber sicherlich auch für andere Arten.


Dazu nötige Hygiene, Utensilien und Vorbereitungen:
Beim Zubereiten und Lagern von Keimfutter muss man unbedingt auf größtmögliche Hygiene achten. Gekeimtes Futter verdirbt rasch , wird dann säuerlich, verfault beziehungsweise schimmelt sehr schnell. Verfüttern Sie niemals verdorbenes oder schimmeliges Futter an Ihre Tiere! Probieren sie es ruhig selbst, schmeckt es säuerlich, ab auf den Kompost damit! Selbst wenn es scheint, dass nur ein geringer Teil des Futters verdorben ist, werfen Sie bitte unbedingt alles weg, da sich Schimmelpilzfäden für das bloße Auge unsichtbar mehrere Zentimeter weit durch das Keimfutter ziehen können!

Bereiten Sie nur soviel Futter vor, wie die Vögel binnen 3-4 Std. verzehren, da es gerade in den Sommermonaten extrem schnell verdirbt. Die Näpfe, am besten flache Schalen aus glasiertem Steingut oder Porzellan, sollten Sie nach dem Entfernen der verspeisten Körner, gut mit heißem Wasser evtl. sogar unter Beigabe eines milden Desinfektionsmittels, reinigen.

Die Zubereitung von Keimfutter im Sieb
Waschen Sie die Körner in einem Sieb unter fließendem Wasser gründlich ab und lassen es dann mit Wasser bedeckt über Nacht quellen. Ich benutze dafür einen Plastikschüssel, dies bitte offen stehen lasse. Das Futter sollte nicht länger als acht Stunden im Wasser bleiben, da sie sonst zu gären beginnen. Nach Ablauf dieser maximal acht Stunden wäscht man die Körner erneut in einem Küchensieb, auch aus Plastik, lässt das Wasser abtropfen und hängt das Sieb mit den Körnern anschließend in einen Topf. Legen Sie ein Leinentuch über das Sieb, um die Körnchen vor Staub und Schmutz zu schützen. Die Körner müssen nun im Sieb zwischen 24 und 30 Stunden bei möglichst konstanter Temperatur keimen. Ein Plastiksieb ist deshalb besser geeignet, da ein Metallsieb rosten könnte.

Bitte waschen Sie die keimenden Körner etwa alle acht Stunden unter fließendem Wasser ab, um Schimmelbildung zu vermeiden. Nach dem mehrfachen Waschen und dem Keimen können Sie Ihren Vögeln das Futter anbieten. Das Keimfutter wird am liebsten aufgenommen, wenn es zwischen 24 und 30 Stunden gekeimt hat. Länger gekeimtes Futter scheint nicht mehr so schmackhaft zu sein. Laut wissenschaftlicher Untersuchungen enthalten die Keimlinge in diesem Stadium die meisten Vitalstoffe.

Der Keimautomat

Vorab….es gibt verschiedene Varianten, welche mit drei Schalen und mehr und welche die haben kleine Hütchen auf den Wassertrichtern und andere nicht. Das Prinzip ist allerdings immer das Selbe.

Bezugsquelle für Keimautomat

Keimautomat Keimautomat

Es besteht aus : Auffangschale, mehreren Schalen mit Wassertrichter und Deckel. Wichtig ist, dass man sich beim Kauf davon überzeugt, dass die einzelnen Schalen dicht aufeinander sitzen und der Deckel auch passt.

Das Saatgut wie oben beschrieben gut durchspülen und in die einzelnen Schalen geben, so, dass zwischen den Körnern noch genug Platz ist, damit sie sich ausdehnen können. Wenn zu viel in den Schalen liegt und die Saat aufquillt bekommen die einzelnen Körner nicht genug Luft und es kann schnell zu Schimmelbildung kommen! Nun stellt man die Schalen so übereinander, dass die Ablauftrichter immer gegenüber liegen, so ist garantiert, daß auch wirklich die ganze nächste Schale "überflutet" wird.

Nun stellt man den "Turm" an einen hellen Standort, bei Zimmertemperatur. Er darf nicht zu dunkel stehen, aber auch kein direktes Sonnenlicht bekommen. Nun entfernt man alle paar Stunden das Wasser aus der Auffangschale und gießt wieder in die erste Schale so viel Wasser nach, dass das Hütchen oder der Trichter selber mit Wasser bedeckt ist.

Man sollte schon darauf achten, dass das Wasser auch tatsächlich durch alle Schalen läuft und nicht von Körnern die sich um den Trichter "gesogen" haben daran gehindert wird. Diesen "Spülvorgang" wiederholt man alle paar Stunden. Nach einem Tag kann man die Saat schon als Quellfutter verfüttern oder man fährt noch 1-2 Tage weiter damit fort um die ca.5-10 mm langen Keimlinge zu bekommen.

Lagerung des zubereiteten Keimfutters
Im Kühlschrank hält sich gekeimtes Futter bis zu 2 Tage, aber Sie sollten es lieber rasch aufbrauchen und zusätzlich vor dem verabreichen noch einmal gründlich waschen. Das Futter vor der Verabreichung auf Zimmertemperatur bringen und gut abtropfen lassen.

Man kann Keimfutter auch sehr gut einfrosten. Ich bereite an einem Wochenende oft eine Ration vor, die eine ganze Woche reicht. Wichtig dabei ist, das Keimfutter so trocken als möglich einzugefrieren. Ich gebe es immer in einen Tiefkühlbeutel, lege diesen in das Gefrierfach, sobald es ca. eine Std. gefrostet ist, nehme ich es und zerdrücke die erstandenen Klumpen innerhalb des Beutels und habe so immer einzelne Körner die sich prima portionieren lassen. Das Futter reiche ich in flachen Tonschalen - vom herausnehmen aus der Tiefkühltruhe bis zur Verfütterung ist es meist schon aufgetaut und wird von den Vögeln genauso gerne genommen als wäre es gerade frisch gemacht worden. Ohne dieses Verfahren könnte ich keinesfalls meine Gefiederten täglich mit Keimfutter versorgen, weil die Herstellung doch recht aufwendig ist und viel Aufmerksamkeit erfordert!

Sollten Sie Ihren Vögeln noch nie Keimfutter gereicht haben, kann es zu anfänglichen Problemen, mit der Bereitschaft es aufzunehmen, kommen. Falls Ihre Tiere das gekeimte Futter nicht gleich zu Beginn akzeptieren, geben Sie ihnen ein wenig Zeit. Haben sie sich erst an das feuchte Futter gewöhnt, sind sie dankbare Abnehmer dieses, wenn richtig zubereitet, gesunden Leckerbissens.

Vielleicht noch ein wichtiger Hinweis.

Meinen Cardueliden reiche ich in den Monaten Oktober bis März kein Keimfutter. Ich denke das diese keimfutterlose - Phase in etwa die in der Natur entspricht - währendesen reiche ich im Februar - April gerne  Zweige und Knospen von Obstbäumen und Sträuchern.

Utensilien zur Keimfutterherstellung
Utensilien die man zur
Keimfutterherstellung benötigt
 
Keimfutter reicht man am besten in einer solchen Tonschale
Keimfutter reicht man am besten
in einer solchen Tonschale
 
Zusatzmittel
Defender oder Zuchtgold sind
Zusatzmittel die mit Hilfe von Dextrose
und Fructose die Haltbarkeit von frischem
Keimfutter erheblich erhöhen.
Schimmelbildung wird auch vorgebeugt,
denoch gilt Sauberkeit als höchste
Gebot bei der Keimfutterherstellung
 
Keimfutter
Keimfutter der Firma Blattner oder
Hungenberg gibt es speziell für
Gimpel- und Zeisigartig
 
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C.chloris
Grünling (Carduelis chloris)
beim füttern seines Nachwuchses
A.f.hornemanni an Birkensamen

Birken tragen recht lange Zeit Samen,
diese werden von den  Cardueliden
im Winter dankbar angenommen

 
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