Merkmale
Meist rötliche Brustfärbung, Flügel schwarz, Altvögel mit
schwarzem Oberkopf,
der den Jungen fehlt. Weißer Bürzel. Regelmäßiger Zugvogel
Lebensraum:
Wälder, Parkanlagen, Gärten im Winter oft am Futterhaus.
Fortpflanzung:
Schon im Februar lösen sich die Jungmännchen aus den Familienverbänden
und beginnen singend ein Weibchen anzulocken. Schließlich kommt es nach
langer, drollig wirkender Balz zur Paarbildung, bei der ein lebenslanger Bund
geschlossen wird. Die Brut beginnt dagegen erst im Mai. Das Nest befindet sich
meist 2 bis 5 Meter hoch auf den äußeren Zweigen einer Fichte. Der
Hahn füttert sein Weibchen auf den 5 bis 6 Eiern. Brutdauer 12 bis 14 Tage,
Nestlingsdauer 12 bis 16 Tage, meist 2 Bruten im Jahr. Nach dem Ausfliegen bleibt
die
Familie bis zur nächsten Balzzeit zusammen, oder es können mehrere
Familien zu kleinen Gruppen verschmelzen.
Nahrung:
Samen von Bäumen und Kräutern, Beeren, Insekten und Spinnen nur als
Beikost. Auch die Jungen werden mit vorgeweichten Sämereien gefüttert.
Im Winter Knospen.
Allgemeines:
Von klein an aufgezogene Dompfaffen werden auf
den Pfleger "geprägt", das heißt, sie sehen in ihm den
Artgenossen und zumindest als Männchen auch den Paarungspartner. Christian
Brehm, der Vater des Autos von "Brehms Tierleben", hat lange bevor
man die Prägung deuten lernte, einen solchen Fall beschrieben: "Der
Dompfaff pfeift ein Lied, das ihm vorgepfiffen wurde, so rein, flötenartig
und angenehm, wie man es nur wünscht. Dabei haben diese Vögel ein
so liebes, zärtliches Wesen, machen so hübsche Verbeugungen und
andere artige Bewegungen, dass sie mit Recht sehr hoch geschätzt werden.
Zudem singen sie, wenn man es von ihnen verlangt. Man tritt dann zu ihnen,
ruft ihren Namen und macht ihnen einige Verbeugungen, der Gimpel wiederholt
sie und fängt dann an, seine lieblichen Töne hören zu lassen." Heute
stimmt es uns traurig, wenn wir einen Vogel erleben, der seine ganze Zärtlichkeit
nur in ein paar Minuten am Tage ausleben kann. Diese Art der Aufzucht und Haltung ist nicht mehr zeitgemäß und in der Regel abzulehnen.
Zucht
und Haltung:
Zur Brutzeit dulden Gimpel andere Finken, aber insbesondere Artgenossen nicht
in ihrer Nähe. Darum empfehle ich hier unbedingt die Haltung paarweise
in einer einzelnen Voliere die mindestens die folgenden Masse: 2 m Tiefe, 2m
Höhe und 1,20m Breite aufweist. In diesem Falle besteht auch die Möglichkeit
dem Paar ggf. während der Aufzucht Freiflug zu geben, dazu später
mehr.
Die
Voliere sollte etwa zur Hälfte geschhlossen sein und somit den
Bewohnern Schutz vor Wind und Regen und an heißen Tagen, Schatten
bieten. Im geschützten Bereich sollte man eine Nistgelegenheit
in Form eines großen Kanariennistkörbchens oder eines Sabelschen
Nistklotzes anbringen, damit die Vögel sich noch sicherer fühlen,
sollte reichlich Immergrün angebracht werden.
Das Nest aber bitte so anbringen das eine Kontrolle und spätere Beringung
der Jungvögel unkompliziert möglich ist. Als Nistmaterial gebe ich:
Birkenreisig, kurzes Rosshaar und Kokosfasern. Zwangsverpaarungen führen oft zu Misserfolg, deshalb
rate ich auch davon ab.
Balz:
Die Paarfindung findet bei Junggimpel in der Regel schon im Februar/März
statt, findet sich ein Paar, bleibt dies meist ein lebenslang zusammen. Die Balz der Gimpel
ist ein beeindruckendes Schauspiel. Der Hahn bringt der Henne kleine Geschenke
in Form von Zweigen oder Halmen. Dabei wird auch „gefaucht und gezischt“ was
aber vom richtigen Partner (Mischlingszucht mit anderen Finken ist hier schwierig und wird von
mir persönlich auch abgelehnt) als „Liebkosung“ verstanden.
Das Weibchen lässt sich, insofern Er dominant genug ist, bald vom ihm
füttern. Danach beginnt der Nestbau an einem Platz, den der 1,0 in der Regel durch Lockrufe für das Weibchen aussucht. Schließlich
folgt die Eiablage von 4-6 Eiern und deren Bebrütung, die in Gefangenschaft meist schon nach
dem 3 Ei beginnt. Nach ca. 12 Tagen schlüpfen dann die Jungen. Die Eltern sollten
schon vorher mit frischen Wildsämereien versorgt werden. Ich gebe dieser
Finkenart halbreife Sämereien von: Löwenzahn, kleiner Sauerampfer,
reichlich Vogelmiere, kleiner Wiesenknopf, Gänsedistel, Spitzwegerich,
auch süßer Raps und Vogelknöterich wird gerne genommen.
Zur
Jungenaufzucht ist auch hier wie beim Stieglitz tierische Nahrung in
Form von grünen Blattläusen, frisch gehäuteten Mehlwürmern,
Pinkymaden, kleinen Gehäuseschnecken und am liebsten Spinnen nötig.
Die Jungvögel werden in der Regel von Anfang an vom Männchen direkt
mitgefüttert, das Paar fliegt das Nest auch meist zu zweit an und versorgt
den Nachwuchs vorbildlich. Die Beringung erfolgt mit geschlossen BNA Ringen
und sollte am 6. –7. Tag nach dem Schlüpfen erfolgen. Leider habe
ich gerade beim Dompfaffen erlebt, dass die 0,1 den Ring mit samt Jungvogel
aus dem Nest wirft oder auch schon ein Beinchen abgebissen hat. Darum empfiehlt
es sich die Beringung
wirklich erst am 6. oder 7. Lebenstag vorzunehmen und die Ringe mit Leukoplast
abzukleben . Nach ca. 14 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest und werden
nun fast nur noch vom 1,0 versorgt, da die 0,1 schon oft zur 2. Brut schreitet.
Wichtig ist, dass in dieser Zeit nicht mehr zuviel Lebendfutter gereicht wird,
sonst wird der 1,0 zu „triebig“ vernachlässigt die flüggen
Jungen und stört das wieder brütende Weibchen.
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