Zuchtbericht Gimpel 2003  
  Am 01.06.03 hat mein Gimpelweibchen ihr erstes Ei gelegt.

Etwa eine Woche zuvor begann sie in einer Volierenecke, die ich mit Immergrün (Douglasienzweige und Zweige vom Lebensbaum) ausgestattet hatte, ein Nest zu bauen. Als Grundlage benutzte ich ein 15 x 15 cm großes Stück grünummanteltes Volierengitter.

Nistmaterial:
15 – 20 cm lange feine Birkenzweige, Kokosfasern und Kokoswolle sowie kurzes Rosshaar.
Die Bauzeit betrug etwa 5 Tage, wobei ich beobachten konnte, dass die Henne, obwohl schon 2 Eier im Nest lagen, noch immer mit Kokoswolle und Rosshaar das Nest auspolsterte.

Brüten:
Das Weibchen begann nach Ablage des vorletzten (5.) Eies abends mit dem brüten. Am 06.06.03 war das Gelege mit 6 Eiern vollzählig.

Während der Brutdauer 12-13 Tage wurde die Henne ausreichend vom Hahn mit Futter versorgt, sodass sie das Nest nur gelegentlich zum trinken oder baden verlies.

Am 18.06 schlüpfte dann das erste Jungen, ein weiteres konnte sich nicht vollständig aus seinem Ei befreien und verendete. Es wurde von der Henne in einer Volierenecke abgelegt. Am 19.06. waren 2 weitere Junggimpel geschlüpft, die beiden anderen Eier waren unbefruchtet.

Der Hahn füttert in dieser Zeit die Henne, aber mir schien nicht mehr so intensiv wie vorher. Als die Jungen 3 Tage alt sind beobachte ich, wie der Hahn das Weibchen, sobald sie das Nest verlies, mit Halmen anbalzt. Zu diesen Zweck entnimmt er Nistmaterial aus dem vorhandenen Nest und zerstört es fast. Ich muss es "zusammenflicken"

Als die Jungen 6 Tage alt sind wurden diese von mir mit 2,8 BNA Ringen beringt. Den Hahn muss ich am 27.06.03 aus der Voliere entfernen, weil er das Weibchen nicht mehr füttert sondern nur noch treibt. Ich setzte ihn in einen kleineren Käfig der in der Voliere aufgehängt war, so konnte die Henne in Ruhe weiter hudern und fütterte die Jungen auch fleißig. Nach 6 Tagen „Einzelhaft“ durfte er unter Beobachtung zu seiner Familie zurück.

Leider war er immer noch zu triebhaft, zeigte kein Interesse an seiner Nachkommenschaft. Damit das Weibchen durch sein treiben und balzen nicht frühzeitig in neue Burtstimmung kommt, habe ich ihn erneut in den kleinen Käfig gesetzt bis die kleinen 16 Tage alt waren.
Das Weibchen hudert die Jungen im Alter von 9 Tagen nicht mehr.

Beim zweiten Versuch das Männchen wieder zu seiner Familie zu lassen
( 04.07.03) begrüßen sich die Beiden wie es sich für Gimpel gehört.

Am Abend sehe ich wie der 1,0 die 0,1 befliegt. Am diesem Wochenende beobachte ich das Paar genau, er fängt wieder an zu füttern. Leider nur die Henne die sperrenden Jungvogel im Nest meidet er. Die Henne füttert aber die kleinen aufopfernd weiter.

Da der Hahn die Kleinen im Nest meines erachten nicht weiter beachtete habe ich ihn in der Voliere gelassen. Leider hat er dann doch 2 der Jungvögel am Kopf die Federn gerupft, weiter ist aber nichts passiert. Noch bevor die Jungen ausgeflogen sind, baut die 0,1 in der gegenüberliegenden Ecke ein neues Nest, jetzt wird sie sehr gut vom Hahn gefüttert, sie gibt das Futter an die nun flüggen Jungen weiter, er füttert diese aber weiterhin nie direkt. Bzw. hin und wieder wohl versehentlich.

Am 5.7.03 liegt das erste Ei im neuen Nest, das Weibchen füttert die 3 Jungen wie bisher ausdauernd und gut, der Hahn hilft insofern mit, da er das fütternte Weibchen sofort mit Nachschub versorgt.

Er füttert aber weiterhin nicht sondern entfernt sich von den bettelnden Jungen sofort, manchmal attackiert er sie auch mit geöffnetem Schnabel, greift sie aber nie ernsthaft an. Video 332kb. Für die Wiedergabe ist der Realplayer erforderlich!

Seit dem 10. Juli brütet das Weibchen auf 6 neuen Eiern, man glaubt es kaum, sie füttert auch noch die 3 flüggen Jungen. Der Hahn unterstützt sie aber nur wie bereits oben beschrieben.

Ich hoffe das die Kleinen bald selbstständig werden, sie sind nun 26 Tage alt, nehmen aber selbst noch nicht richtig Futter zu sich sondern knabbern nur hier und da an den Futterpflanzen.

Am 19. Juli muß ich die Junggimpel im Alter von 31 Tagen, sie nehmen inzwischen selbständig Futter auf, aus der Voliere entfernen weil sie vom Hahn verfolgt und gerupft werden und setzte sie wieder in einen großen Käfig der in der Voliere steht. Sie bekommen frische Vogelmiere, Chicoree, Quiko Aufzuchtsfutter, Gimpel II, Keimfutter und halbreife Sämereien.

Und das kommt dabei heraus: Junggimpel

Am 22. Juli sind dann tatsächlich 5 Jungen der zweiten Brut geschlüpft.
Da sich der Aufzuchtsverlauf, ausser das diesmal der Hahn seinen Nachwuchs vorbildlich mit füttert, sich von dem des ersten nicht besonders unterscheidet, verzichte ich hier auf eine genauere Beschreibung

Viel Erfolg bei der Zucht des Gimpels wünscht

 
  Aufzuchtsfutter:  
 

Grünfutter in Form von:
Gänsedistel*, Storchschnabel*, Vogelmiere*, Vogelköterich*, Wilde Stiefmütterchen*,

frischer Birkensamen*, Hirtentäschel**, Keimfutter**, Mädesüß/Spierstaude***, Grosser Wiesenknopf*, kleiner Wiesenknopf*, Ferkelkraut****, grosser Ampfer*, grausser Ampfer***, Vergissmeinicht*, Tauben Skabiose*, Windenknöterich*, Flohknöterich***,  eingefrorene Löwenzahnköpfe wurden von meinem Zuchtpaar verschmäht.

Lebendfutter:
frisch gehäutete Mehlwürmer (diese wurden mit Weizenkleie, Quiko-Aufzuchtsfutter, Möhren und Äpfel gefüttert), viel von der grünen Blattlaus, Pinky's (frisch abgekocht) wurden nur wenig aufgenommen aber die Puppen der Pinky's wurden mit vorliebe vom Hahn gefressen und an die Henne verfüttert. Die Kleine Gehäuseschnecke wurden allem andern vorgezogen.

Vitamine:
In das Keimfutter habe ich 2-3 x wöchentlich, abwechselnd Vitalino Forte und Nekton S gegeben.

Mineralien:
Klaus Grit-Stein, Vitakalk, Sepia und Gehäuseschnecken

 
 

* wurde gern und sehr viel an die Jungen verfüttert, ** wurde viel nach dem flügge werden verfüttert, *** wurde nur in bestimmten Reifestadium an die NZ verfüttert, ****wurde nur wenig an die Jungen weiterverfüttert.

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