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Girlitz / Serin
Illustration
Girlitz / europ. Serin / Serin cini / Serinus serinus

Girlitz

Girlitz Männchen

Systematik

Klasse:

Vögel (Aves)

Ordnung:

Sperlingsvögel (Passeriformes)

Unterordnung:

Singvögel (Passeres)

Familie:

Finken (Fringillidae)

Unterfamilien:

Stieglitzartige (Carduelinae)

Gattung:

Girlitze ( Serinus)

Art: Girlitz ( S. serinus )
Gelegegrösse: 3 - 5
Brutdauer (Tage): 13
Nestlingsdauer: 14

Rote Liste 2001:

C4 nicht gefährdet


Weibchen
Girlitz Weibchen



Gelege mit Jungvogel
Gelege und Jungvogel




Die Verwandtschaft

Serinus canaria

Der Kanarengirlitz (serinus canaria)
© Ivan Mikšík



Serinus syrius
Der Zederngirlitz (serinus syriacus)

Der Girlitz (Serinus serinus) gehört zur Familie der Finkenvögel; damit zur Unterordnung der Singvögel und zur Ordnung der Sperlingsvögel. Das zierliche und bewegliche Vögelchen ist erst im vorigen Jahrhundert von Südwesten her über Lothringen, das Rheintal und Hessen in Deutschland eingewandert.

Unser Girlitz ist eine geographische Rasse des auf den Kanarischen Inseln lebenden wilden Kanarienvogels. Er wiegt nur 11 bis 13 g und ist unser kleinster Körnerfresser neben dem Zeisig. Wie das Bild zeigt, sind die Geschlechter verschieden gefärbt.

Im Freien wird man den Girlitz an seinem zierlichen Bau, an dem betont gelben Bürzel und an dem winzigen Schnäbelchen von anderen ähnlich gefärbten Singvögeln unterscheiden können, besonders aber an seiner Stimme.
Sein Lockruf ist ein schnelles klirrendes „Girlitt", wovon sein Name entlehnt ist. Außerdem singt das Männchen anhaltend ein schwirrend sirrendes Lied, das aus R-, S-, L- und I-Lauten besteht und manchmal noch eine perlende Tonreihe enthält. Nach diesem Gesang hat man den Girlitz auch Hirngrill genannt, und böse Zungen sagen, dass das Lied sich wie ein quietschender Kinderwagen anhöre. Es wird mit viel Ausdauer unter stetem Hin- und Herwenden des Kopfes im flatternden Balzflug sowohl als auch zur Revierverteidigung vorgetragen. Die Girlitze gehören zu den beliebtesten und ausdauerndsten Stubenvögeln. Mit feinen Sämereien sind sie leicht zu ernähren, in größeren Käfigen auch zu züchten. Da sie sehr nahe verwandt mit dem Kanarienvogel sind, lassen sie sich, besonders die Weibchen, leicht mit ihm verpaaren. Die Bastarde zwischen beiden Vögeln erweisen sich als unbegrenzt fruchtbar miteinander. Diese Art der Zucht ist, so denke ich, heute nicht mehr zeitgemäß. Die Reinzucht dieses „quirligen“ Vögelchens sollte auf jeden Fall vorgezogen werden.

Ende März kehrt der Girlitz aus Südeuropa in seine Heimat zurück. Er lässt sich in der Nähe menschlicher Siedlungen vor allem in Parks und Gärten nieder, wo täglich sein zarter, zwitschernder Gesang ertönt. Das Männchen sitzt mit Vorliebe auf dünnen Zweigen oder Telegrafendrähten. Nach Beendigung der Nistzeit schließen sich die Girlitze zu kleinen Schwärmen zusammen und sammeln die Samen von Vogelmiere, Hirtentäschelkraut, usw., die sie vor dem Verzehren abschälen.Im Oktober treten sie dann den Zug in ihre Winterquartiere an. Der Girlitz bewohnt heute bereits fast ganz Europa mit Ausnahme Englands und Skandinaviens.

Länge: 11,5 cm Das Weibchen ist nicht so frisch gefärbt wie das Männchen und hat am Kopf dunkle Flecken
Lockruf: helles „Girlttt" Gesang: zirpendes Zwitschern Eiergröße: 14,4 bis 17.6 x 11,0 bis 12,7 mm

Haltung und Zucht:

Während der Zucht sind sie allein in einem Abteil einer Voliere am besten untergebacht, da sie durch ihre, nur in der Brutzeit ausgeprägte aggressive Art doch viel Unruhe in eine Gemeinschaftsvoliere bringen. In einem besonders großen Gehege kann man sie aber auch mit anderen Finken halten. Sobald sich das Paar gefunden hat, beginnt das Weibchen auf einem Nistklotz oder Nistkörbchen sein kleines Nest aus dünnen Wurzeln, Halmen, Bast, Sisal und Blattstückchen zu bauen und polstert es mit Federn und Pflanzenwolle so gründlich aus, dass die 3 bis 5 kleinen Eier darin kaum zu sehen sind. Auch das Brüten besorgt lediglich das Weibchen, dem das Männchen in diesen 11 bis 13 Tagen regelmäßig die Nahrung an das Nest bringt. Die Jungen bleiben 11 bis 14 Tage im Nest, werden aber nach dem ausfliegen noch weitere 10 Tage vom 1,0 versorgt.

Da der Girlitz recht anspruchslos ist, ist er für Anfänger gut geeignet. Man reiche ihm während der Aufzucht reichlich Vogelmiere und Hirtentäschelkraut, kritisch ist die Zeit in der die Jungvögel „entwöhnt“ werden und anfangen selbst Futter aufzunehmen. Darmkrankheiten die durch Bakterien (Kokzidien ) hervorgerufen werden, fordern ihr Tribut wenn man die Volieren und Futterplätze nicht sehr sauber hält. Dies gilt natürlich generell für die Haltung unserer gefiederten Freunde, aber Girlitze und Grünfinken sind für diese Krankheit besonders nach dem selbständigwerten und der Mauser anfällig. Auch hier gilt, man gebe viel abwechslungsreiche Nahrung in Form von frischem Grün, halbreifen Sämereien und eine gutes Körnerfutter das zum Grossteil aus Wildsämereien und rotem Rübsen bestehen soll. Vogelgrit und Kalk darf das ganze Jahr nicht fehlen.

0-14 Million Brutpaare in Europa, ausgenommen nord-westen. Population in Deutschland: 200.000 - 420.000 gleichbleibend

Verbreitung des europ. Girlitz
 

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